Nein, diesmal gehts nicht um die Frauen oder den berühmten WAF (Woman acceptance factor), diesmal gehts um nicht ganz geglückte Projekte. Der eifrige Leser meines Blogs, oder – noch erfreulicher – die eifrige Leserin, könnte ja auf die Idee kommen, alles was ich mache ist immer erfolgreich und sitzt und passt in allen Belangen. Deshalb diesmal ein paar Erzählungen über Dinge die daneben gegangen sind.

L G – not really

Die Geschichte mit dem bockigen L G Fernseher, der nicht und nicht sein Bild stabilisieren wollte , habt ihr ja bereits in der neuen Abteilung Absurdistan gelesen. Auch wenn ich grundsätzlich immer lieber einen Panasonic TV empfehle, nicht zuletzt wegen der besseren Fernbedienung, könnte man wegen Erinnerungen an großartige Monitore aus dem Haus L G , die sogar Apple unter Eigennamen verkauft hat, diese Marke durchaus wählen. Aber am Detail kann es hapern. L G hat sich bis heute dazu nicht geäussert übrigens.

Pre Out

Ein ähnliches Detail hat zum Misserfolg des Projektes günstiger Vorverstärker geführt. Nach dem Wegfall von Gelöster Superknoten NAD C658 hatte meine Anlage ja „nur“ einen Super-Dac von Gustard , aber keinen Vorverstärker. Da ich nicht all zu viel Geld ausgeben wollte, weil ja auch noch ein Streamer fällig wurde, habe ich Aliexpress durchforstet, wo man Dutzende sehr günstige „Nachbauten“ finden kann, Röhren oder Transistoren, symetrische Ein- und Ausgänge oder nur Cinch /RCA , um wenige hundert Euro lässt sich fast alles finden. Meine Wahl fiel auf einen MBL Nachbau mit wechselbaren Operationsverstärkern, symmetrischen Ein- und Ausgang, solidem Gehäuse , gutes Alps Potentiometer zur Lautstärkeregelung und sogar Fernbedienung. Ich bin ja in das Alter gekommen , wo ewiges hin- und hergehen um die Lautstärke zu regeln, nicht mehr angesagt ist.

Der Teufel liegt im Detail der Fernbedienung

Um knappe 260 Euro plus ein paar Prozent Zoll und Liefergebühren landet der Amp also bei mir zuhause. Und spielt recht ansehnlich , viel besser als 300 Euro Neupreis vermuten lassen, ausserdem sollten ja demnächst auch Bauteile wieder günstiger werden, und MUSES02 OpAmps hätten mehr gebracht als die günstigen eingebauten Varianten. Aber leider gab es ein kleines Problem. Mein TV ist ja am optischen Ausgang mit dem DAV verbunden, der wiederum in den Vorverstärker mündet um den Weg zur Endstufe etwas zu boosten.

Aber jedesmal wenn ich den TV ein wenig leiser stelle, schaltet der Vorverstärker AUS! Alle Fernbedienungen nutzen ja Infrarot Codes , und leider war der Ausschalt Impuls für den Preamp identisch mit dem leiser Impuls des TV Gerätes. Catch 22, gefangen in der Rue du Gack. Gut informierte Freunde haben vorgeschlagen zur Fernbedienung des TVs das Handy zu nutzen , geht ja dann über WiFi. Aber ich hab das Handy den ganzen Tag genug in der Hand, abends will ich eher Ruhe davon. Oder etwas anderes suchen damit.

Im streng geheimen Service Mode des TVs soll es ja Einstellmöglichkeiten geben, die Infrarot Codierung zu ändern, aber da lass ich lieber die Finger davon. Also kam der Vorverstärker so schnell er im Haus war auch so schnell wieder zu „Willhaben“ und fand innerhalb von 3 Tagen einen neuen Besitzer. Den Speech Singer Store auf Aliexpress werde ich auch nicht mehr beglücken, da zwar die Anlieferung nach Anfangsschwierigkeiten zu ihren Kosten beschleunigt wurde, aber nach dem Kauf war absolute Funkstille zum Problemchen des Ausschaltens.

Schaumi net an

Fast noch kürzer war die Geschichte des „günstigen Streamers“ von Xiaomi ( wird übrigens Schaumii ausgesprochen) . Als Patreon und Freund des Blogs von Darko Audio war mir in Erinnerung, dass von einem extrem günstigen Alleskönner kürzlich die Rede war. Xiaomi Mi Box S heisst das gute Stück und bietet um sage und schreibe 65 € einen 4k fähigen Streamer für Netflix, Spotify, Tidal, neuestes Bluetooth Protokoll, 4 core 64 Bit CPU , und was weiss ich noch alles. HDMI Ausgang , optischer, USB und und und auf 95 x 95 mm Fläche. Android basierend. Und dahinter steckt diesmal der Wurm. Denn Android komprimiert alles was ihm an Audio unter die Finger kommt, auch am USB Ausgang, sogar Tidal Signale aus dem Internetz. Tidal connect , also die Möglichkeit am Handy oder iPad einen Song auf der Tidal App auszuwählen und an die Tidal App im Xiaomi zu übergeben gibts ebenfalls nicht. daher an einem Tag gekauft , am nächsten auf Willhaben und am dritten Tag wieder abgeholt von einem Glücklichen der sich 15 Euro gespart hat.

Cui bono? Wozu das alles?

Welchen Sinn das macht, höre ich nun einige von Ihnen fragen. Erfahrung, Erkenntnisse , wieder was dazugelernt. Das ist mir hin und wieder ein paar Euro Wert und ist eine der Grundlagen für mein doch nicht ganz übles angesammeltes Wissen . Früher sagte man „Probieren geht über studieren“.
Noch zur Klarstellung: Was ich ganz und gar nicht mag ist sinnloses Hin- und Hersenden von Waren, also bestellen und nach 1 Tag wieder zur Gutschrift einsenden. Zalando-Krankheit glaub ich heisst das mit dem Fachbegriff. Was ich sehr schätze sind kurzfristige Leihgaben von befreundeten Händlern, dafür kaufe ich dort wann immer es möglich ist auch ein, sogar wenn es 10 % teurer ist, da ich diese Art von „Infrastruktur“ sehr schätze.

Jetzt seid ihr an der Reihe

Wie ist es euch ergangen mit weniger erfolgreichen Kaufentscheidungen, lasst mich wissen , welche positiven und negativen Erfahrungen ihr gemacht habt. Wir freuen uns alle auf Berichte von Euch.