Mit dem Verkauf meines NAD C658 ist mir zwar ein sensationeller DAC ins Haus gekommen, ein Streamer aber fehlte seither. Zwar kann mein modifizierter MacMini Musik in beachtlicher Qualität weitergeben seit ich ihn „getuned“ habe mit externem Netzteil und M2 SSD extra, trotzdem hat mir ein Streamer mit App gefehlt.

Unter Misses habt ihr ja schon davon gehört, dass ein Versuch mit dem XIAOMI M1 nicht geklappt hat , auch ein zweiter Versuch mit einem wesentlich teureren Streamer war nicht von Erfolg gekrönt. Scheinbar können koreanische Firmen weder mit japanischen Fernsehern noch mit dem Mac OSX oder iPhone iOS richtig umgehen.

Der Rundruf bei Kennern brachte mir in 9 von 10 Fällen den Hinweis, dass in punkto streamen Bluesound derzeit einfach unschlagbar ist in der für mich akzeptablen Preisklasse um die 1000 Euro.

Ein ganz neuer Node, auch wenn er fast aussieht wie eh und je.

Bluesound hat 2021 seine bisherige Range rundum erneuert, eigentlich müsste man sagen in- und auswendig. Das gilt – leider – auch für den Namen. Nach Node , Node 2 und Node 2 i ( für improved) kommt nämlich Node. Auch wenn der Trend sogar von Apple kommt, die das neue iPad 2021 schlicht iPad nennen, halte ich das für genauso unsinnig wie Node als Name für den 2021er Streamer. Wer soll sich noch auskennen, welches Gerät angeboten wird, welche Bedienungsanleitung herunter zu laden ist, oder welche Firmware man suchen soll? Der Gebrauchtmarkt wird Chaos, der Handel wahnsinnig beim erklären ( “ Ja der Node ist der Neue, nein einen Node 3 gibts nicht, der Nachfolger von Node 2i heisst jetzt Node, nein ihr alter Node aus 2014 ist kein neuer Node“) . AARGGHHH .

Bluesound Node 2021
Image source : Bluesound

Noch viel mehr würde ein Name wie Node 3 oder Supernode oder was auch immer Sinn machen , wenn man weiss, dass so gut wie alles innen neu ist. Ein neuer kräftiger ARM Quad Core Prozessor , neuer 384 kHz 24 Bit MQA DAC. Dual Band WiFi und APTX HD Bluetooth verbinden drahtlos alles in bester Qualität, auch via Airplay 2 an Macianer. Unterbrechungsfreies Multi-Room mit anderen Geräten, ein HDMI Anschluss verbindet den Fernseher per eARC und ARC, sogar ein analoger Eingang für den Plattenspieler ( allerdings ohne Vorverstärker) machen den NODE zur Schaltzentrale. USB Eingang für Sticks und Festplatten, ein Etherneteingang für den Weg zum NAS oder per Share zum Mac, wo die Mediathek darauf wartet integriert zu werden.

Sharing mit OSX

Das Anbinden des Mac/iMac/Macbooks oder MacMinis mit OSX geht ( übrigens auch mit Monterey demnächst) sehr einfach wenn man weiss wie : Unter Freigaben in den Systemeinstellungen gebt ihr in der obersten Zeile dem Mac einen einfachen Namen , also statt “ iMac von Hugo Hoffmanstropfen “ nur MACHUGO. Das versteht SMB besser. Das ist nämlich das Protokoll , das uns verbindet. Bei Dateifreigabe gebt ihr nun mit dem Plus einen neuen Ordner frei , also zb den Music-Ordner in eurem Benutzerordner, und zwar den Music Ordner im Mediaordner der Music genannten Musikbibliothek. Im Bluesound Gerät geht ihr nun zu Einstellungen – Musik Libraries – Network shares und gebt den Pfad ein als \\MACHUGO\Music . Das wars. Zum Backslash \ kommt man übrigens mit ALT-Shift – 7, aber das zeigt euch bei Bedarf auch die Tastatur-Übersicht rechts oben am Mac-Schreibtisch.

Image source : Bluesound

Wie schnell der neue „Professor“ im Node arbeitet, überrascht Besitzer eines alten. In wenigen Minuten sind auch Riesenbibliotheken zur Verfügung und das LED vorne mittig geht von grün ( ich arbeite grad an was ) zu blau ( alles paletti).

Das verbesserte Netzteil sorgt für noch größeren Rauschabstand , also schwarzen Hintergrund. Auffälligstes Merkmal von oben sind die längst fälligen Fixstationen für Radiosender, Playlisten oder Eingänge. Wer seinem Node Gutes tun will, ersetzt das EU Kabelchen durch ein geschirmtes, das geht mit einem Adapter sehr gut.

Adapter von kurze-kabel-de um 7€

Klanglich eine 1

Natürlich interessiert uns am meisten wie klingt das Teil, welche Unterschiede zum bisherigen Sound sind zu vernehmen. Ich würde sagen fast perfekt. Klar, ausgewogen , viel besser auflösend als mein alter Node2 und vermutlich auch als der ähnliche Node2i . Der schellere DAC macht sich bemerkbar, die Ausgewogenheit ist wie bisher da, ohne verzichten zu müssen auf den Glanz der höchsten Töne. Tief wie der Grand Canyon, auch so breit.

Das Umschalten von Eingangsquellen passiert klaglos, kein Geknacke oder Schaltgeräusche wie sie der viel teurere Zwischenspieler geboten hatte. Man merkt, dass die Generation 4 ist, alles sehr ausgeklügelt und sauber. Die Apps, egal ob auf Mac OSX, iPhone iOS oder iPadOS funktionieren besser als je zuvor. Auch hier merkt man den Erfahrungsvorsprung von Bluesound. Einzige „Wartefunktion“ die bisher auftaucht , ist der fehlende USB out, der allerdings schon versprochen ist „für eines der nächsten Updates“ . Was mich begeistert ist TIDAL connect , also die nahtlose Übernahme des Streamens – und zwar des echten Streamings – von der iPhone oder iPad App. Damit spart man Batterie und Datenfluss am Handy in wirklich großem Stil.

Gustard-Stückerl

Braucht man dann überhaupt noch einen externen DAC? Einen kleinen oder mittleren nicht. Aber sogar am nicht MQA fähigen optischen TOSLINK Übergang zeigt mein Gustard X26 Pro seine aussergewöhnliche Klasse . Nicht mehr digital ist das Ergebnis, „musikal“ würde ich sagen. Der dreimal so hohe Preis des externen DACS breitet Musik aus wie man es sich schöner kaum vorstellen kann. Offen, vollmundig, mit rundem Abgang vom Südhang, oder so ähnlich. Das ist Klanglich 1A , Extraklasse.

Wer also sich ernsthaft mit Streaming auseinandersetzen will , Von OE1 bis Radio Eriwan Musik empfangen will, wem Spotify , Deezer, Tidal und Napster nicht ausreichen , weil es/sie aus 22 Musikdiensten seinen Cocktail mixen will, wem Harddisks , NAS , die ARTE Mediathek im TV oder irgendwas anderes Musik bereitstellt, Der Node serviert sie am Silbertablett. Der Powernode hat sogar noch einen prächtigen Verstärker eingebaut, und dürfte somit endgültig den „Eierlegende Wollmilchsau“ – Preis einheimsen. besser gehts derzeit erschwinglich nicht.

PS : Danke an Bluesound und Kurze Kabel für die Bilder, das Ding ist echt heikel zum fotografieren, auch wenn der Sound fotografisch korrekt ist.