Auch an dem 5. Vertrag den ich innerhalb weniger Jahre für Freunde bei BOB abzuschliessen versuche, scheitere ich fast kläglich. Obwohl ich mich – seit 30 Jahren aktiv im Mobilfunk – ziemlich gut auskenne. Aber das Management hat von Kundenfreundlichkeit keine blasse Ahnung. Auch wenns etwas länger wird diesmal, der Reihe nach:

Gartenzwerg mit Hosen runter

Warum sollte man überhaupt zu Bob wollen?

Für alle die nicht so Insidermässig bewandert sind ein paar Grundinformationen. Klagloses Internet über eine Mobilfunkschnittstelle braucht man überall dort wo entweder kein Breitband-Kabel vorhanden ist (zB Randgebiete von Wien) oder wo man öfters den Standort wechseln will. Fette Netzversorgung auch abseits breiter Pfade führt daher nach wie vor zu A1, das beste Netz in Stadt UND Land. A1 selber ist aber sehr teuer, daher greift man zur „Billig-Marke“ des selben Hauses BOB. Gleiches Netz aber günstigerer Preis. Wer relativ viel surfen will, und auch Videos schauen bzw. Radio oder Musik streamen, tut gut daran, einen „Unlimited“ Vertrag zu erwerben, denn alle günstigen Preise für 10 , 15 oder 20 GB werden sofort ungünstig, wenn man das Limit überschreitet.

pro Gigabyte über dem Limit 6 Euro!
Saftige Gebühr für Überschreitungen bei BOB

Sorgenfreies Surfen daher mit „Unlimited“ Vertrag. Das ist bereits der erste Hinweis auf die Unehrlichkeit von BOB, die um 19€ einen limitierten Vertrag mit 20 Gigabyte aufs heftigste bewerben, obwohl man schon um 21 .- unlimitiert unterwegs ist.

Modem, Cube oder Kasterl , Hauptsache selber gekauft.

Verträge „mit Modem“ oder Cube, wie andere es nennen, haben zwei wesentliche Nachteile. Durchgerechnet über 24 Monate ergibt das zumeist eher hohe Preise für das Modem, für doch sehr brustschwache Modems. Ein gutes TP-Link oder Fritz-Modem kostet zwar an die 100 Euro ( gebraucht derzeit bei Willhaben viele um 50.- ) , aber man hat große Leistungen beim WLAN/WiFi, sehr schnellen Daten-Durchsatz, und – last but not least- kann jederzeit den Anbieter wechseln. Mögen Netzbetreiber gar nicht, Kunden aber eher schon. Und auch wenn der Cube kurzfristig als kostenlos angeboten wird, weiss man nie wann wieder Gebühr fällig wird dafür.

Eine Bob Karte muss her, aber wo gibts eine?

Nachdem vor Weihnachten die Zeit knapp wurde, wollte ich diesmal alles richtig machen, eine Karte „Surf mit BOB “ besorgen und freischalten lassen bzw. online den Vertrag anmelden. Mariahilferstraße in Wien, das Schlaraffenland an verschiedentsten Flagship-Stores kommt da grade richtig, also am besten gleich zur Mutter A1 in den Nr1 Flagship-Store. „Bob Karte gibts nicht bei uns“, sagt mir der A1 Genius. „Ist das nicht eine Marke von A1? “ Nein, das ist eine ganz andere Firma“ „Warum steht dann auf der Rechnung A1? “ „Ja auf der Rechnung schon, und aktivieren lassen können sie BOB auch bei uns.“ Nur Karte gibts keine, aber im Supermarkt, und fast überall anders.

Also auf zum HARTLAUER gegenüber. „BOB Karte gibts nicht, Drei hätten wir und viele andere auch, aber BOB nicht“. No Problem, gibt ja im Gerngross den MERKUR-Supermarkt. „BOB gibts bei uns nicht, GEORGE hätten wir, DREI auch.“ Da hilft nur mehr ein Besuch beim MEDIAMARKT, dem Megaplayer in Sachen Consumer Electronic und Telekom. „Drei kann ich Ihnen anbieten, Spusu oder Magenta und andere auch, BOB glaub ich nicht“ Sucht verzweifelt. „Ja, da hab ich noch ein paar „Sprich mit BOB“ , aber „Surf mit BOB“ leider nicht“. Liebes Management von BOB (oder A1): Vertrieb heisst nicht Kunden so lange suchen zu lassen , bis sie vertrieben sind, sondern Kunden an von denen erwarteten Outlets die Ware bereit zu stellen. Einverstanden? Gerade wenn man TV Werbung gebucht hat.

5 Marken nur 1 ausgewählt

Es wird noch viel schlimmer

Letztendlich bin ich am nächsten Tag bei LIBRO fündig geworden, einer der langjährigen Mitstreiter bei Vertrieb und Gerichtsverhandlungen von A1. Zweiteres ist eine andere viel längere Geschichte. Zurück ins jetzt. Die Karte wird automatisch beim Kauf aktiviert, man bekommt einen 1 m langen Zettel mit Vertragsinhalten , natürlich auf Thermopapier, das verlässlich in 2 Wochen unleserlich geworden ist. Karte gut alles gut, aber jetzt gehts erst los.

Auf der BOB.at seite findet sich leider trotz heftigen suchens keine Möglichkeit, eine bereits im Besitzt befindliche SIM Karte als Vertrag anzumelden, nur als Wertkarte. Bei einem meiner letzten Käufe hat mir aber ein Engel an der Hotline eingeschärft, dass eine einmal als Wertkarte angemeldete BOB-SIM nicht mehr für einen Vertrag genutzt werden kann.

SIM oder NICHT-SIM , das ist die Frage

Zur Info: Im wesentlichen ist eine SIMKARTE ein elektronischer Chip mit einer NUMMER, der IMSI = International Mobile Subscriber Identity. Dieser wird „im System“ , also beim Heim-Netzbetreiber eine Telefonnummer zugeordnet, der Vertragsumfang etc etc. Wenn der Betreiber also will, kann er/sie es sofort anders zuordnen, und der Fall wäre erledigt. BOB will nicht. Also schliesse ich online einen „Unlimited Vertrag“ ab, kann jedoch beim besten Willen nirgends auswählen, dass ich schon eine SIM habe. Was sofort klappt ist das in Rechnung stellen und abbuchen per Online Banking, wober mir aber jetzt plötzlich nicht BOB oder A! als Vertragspartner erscheint, sondern die PAYBOX GMBH. Eine mir eher unsympathische Firma, die überhöhte Gebühren für Handyparken verlangt und noch dazu jüngst eine gut funktionierende APP durch eine fehlerhafte aufdringliche ersetzt hat.

Aber es gibt auch andere Zahlungsmethoden, daher „zahle ich“ eben anders. und versuche nun mit der Vertragshotline zu vereinbaren, dass die SIM Karte NICHT geschickt wird, weil ich ja schon eine habe. Bei der kostenlosen Hotline 0800 680680 hebt natürlich nie jemand ab, bei der zu zahlenden eher schon. Langsam verstehen sie auch den Titel der Geschichte. „Das geht nicht“ ist die Antwort der Dame , „weil ich nur 5 Minuten mit ihnen sprechen darf und in der Zeit kann ich das nicht machen“ . Vurschrift is Vurschrift. Vor vielen Jahren wurde von Herrn Ametsreiter und Kollegen aus einer Finanzprokuratur eine moderne Netzbetreiber-Unternehmung gemacht. In den letzten Jahren wurde diese vom nunmehrigen Mitglied der Sebastian Kurz Sekte Schramböck und Ihren Nachfolgern wieder in eine kundenfeindliche Melkmaschine verwandelt.

I woat auf a Koatn, oba sie kummt net.

BOB besteht also drauf mir eine SIM Karte per Post zuzuschicken, die ich dann aktivieren soll. Aber trotz Ankündigung für den übernächsten Tag kommt auch nach 8 TAGEN nichts. Also zurück in den A1 Store, den Online abgeschlossenen Vertrag wieder gekündigt und die erworbene SIM Karte aktivieren lassen für einen Vertrag . Den man natürlich wieder online selber beantragen muss. Gesagt getan, Karte als Wertkarte angemeldet online, dann den Wertkartenstatus durch einen Gigabob Vertrag ersetzt , und sogar die Anmeldung auf BOB.at mit PUK und neu gewähltem Kundenkennwort funktioniert.

Nur muss ich jetzt warten bis man mir 10 Cent abbucht. Und dann den Vertrag mit einer bei dieser Transaktion übermittelten Kennziffer bestätigen. Obwohl ich auch im A1 Shop gemeldet habe dass ich seit 1989 A1 Kunde bin, also Telekom Austria Kunde oder Kunde und Lieferant der Post und Telegraphendirektion war seit das erste D-Netz Gerät freigeschalten wurde. Und als A1 Kunde brav einen Abbuchungsauftrag habe für A!, die also einheben kann was sie muss.

Alle guten Dinge sind …?

Das das ganze als Weihnachtsgeschenk gedacht war , wollte ich am Schluß noch mal den Router mit der SIM testen. Der Router funktioniert , meldet sich zwar mit der A1 APN an , aber das kann man ja – wenn man sich auskennt ändern. Dafür geht jetzt das Login auf bob.at nicht mehr, weil jetzt BOB glaubt ich wäre wieder ein Wertkartentyp.

Ich schau mir jetzt mal an wo DREI überall Abdeckung hat, weil noch einmal tue ich mir das nicht mehr an.

PS Den Gartenzwerg bekommen sie übrigens hier, für das Bild danke ich auf alle Fälle https://ich-zeig-es.de/produkt/loonie-moonie-mit-nacktem-po-gartenzwerg/

Nachtrag 1: Jetzt aber wirds noch besser

Nachdem ich im A1 Shop die Kündigung des ersten Bob-Vertrages abgegeben habe, bekomme ich am nächsten Tag folgendes Mail :

Lieber bob Kunde,

schön, dass Sie sich an uns wenden.
 Schade, dass Sie Ihre Bestellung stornieren möchten. Gerne können Sie uns die Produkte innerhalb der Widerrufsfrist von 14 Tagen zurücksenden, nach Erhalt der Retoure werden wir die Anmeldung stornieren.

Das glaub ich ja eher nicht. Wenn ich ordnungsgemäß kündige, und zB das Paket nie ankommt, muss ich sicher nicht so lange warten, bis der Vertrag gekündigt wird nachdem ich bei Fernabsatz Rücktrittsrecht habe. Also wie im Titel schon steht, der Bob ist schon speziell.

Nachtrag 2: Sachen gibts

Am Sonntag kommt dann tatsächlich der Postbote mit der ersten SIM-Karte zu mir, aber nachdem ich ja diesen Vertrag schon gekündigt habe, gehts jetzt ans zurück senden. Wenn das nur so einfach wäre bei BOB.

Ganz offensichtlich hat man bei BOB Erfahrung mit Retouren, da ganz genau beschrieben ist, wie man vorzugehen hat dabei, sogar als Checkliste:

  1. Gerät mit vollständigem Zubehör in der Originalverpackung eingepackt.
  2. Rücksendekarte vollständig ausgefüllt
  3. Paket mit Adressaufkleber versehen (finden sie auf der Rechnung)

Das „Gerät“ ist eine SIM-Karte die im Karton-Kuvert lose drinnen ist, keine Verpackung, nicht einmal eine schützende Papierhülle, nix. Ja, Einsparen kann er der Bob.

Auf der Vorderseite der Rechnung ist auch ein Adressfeld für die Rücksendung. Auf der Rückseite des gleichen Blattes ist aber die Rücksendekarte !! Wenn ich den Adresskleber verwende, gibts keine Karte mehr, wie in Anordung 2 gefordert, wenn ich die Karte unbeschädigt lasse, gibts keinen Adresskleber. AAAABER es liegt ja noch ein Rücksendekuvert dabei. Nur hat das eine andere Adresse drauf wie der Adresskleber??? Ich versuche mal so: Kopie des Zettels bringt mir den nötigen Adresskleber, Kuvert wird ignoriert. Jetzt muss nur noch der Brie gut zurückkommen , dann sollte es klappen.

Vorderseite mit Adressaufkleber rechts oben

Rückseite mit Rücksendekarte!

Nachtrag 4: Der Kundendienst meldet sich

Offenbar weil ich eine SMS des Bob Kundendienstes negativ beantwortet habe – denn ich bin wirklich nicht mehr sicher, ob ich BOB empfehlen soll – werde ich von BOB angerufen, nein von Frau Strauß vom Kundendienst. Warum ich denn nicht zufrieden war, ist die kühne Frage. „Das können sie alles genau auf meinem Webblog auf haberfellner.net nachlesen“, meine Antwort.

Nein, lesen kann Frau Strauß das nicht, aber fragen kann sie. Also erzähle ich in blumigen Worten die Kurzversion. „Das ist aber sehr schade, dass es so viele unglückliche Umstände gab, aber jetzt ist ja alles gut“. „Nein, weil der Vertrag noch immer nicht aktiv ist„. “ Ja, da müssen sie auf die Überweisung warten, dort finden sie das Kennwort zum freischalten“ . „Und dass ich seit 1989 Kunde bei A1/TA/PTT bin, sie einen Einzugsauftrag auf meinen Namen und Adresse haben, ist Ihnen egal? “ „Ja , A1 ist eine andere Firma, nur der gleiche Konzern“ An der Stelle habe ich aufgegeben.

Nachtrag 5 : Der Code kommt und … alles im Ar..gen

Der Code kam heute 22.12 früh , eingegeben, freigeschaltet, also jetzt wieder einloggen bei bob.at mit dem Ergebnis

Aber jetzt, ein paar Stunden später, gehts plötzlich. Ich will euch auch nicht mehr langweilen, aber vielleicht mache ich eine eigene Website auf, „Telekom from Hell“ oder so könnte sie heißen. Gibt sicher viele Geschichten , nicht nur von BOB.