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Bei der Weihnachtsbastelei-Teil 2 Isolation Road

Wie ihr von meinen Berichten wisst, bin ich ein großer Freund der Youtube Akademie. Ja, ich weiss, es wird auch viel Unsinn verzapft in diversen Videos dort. Aber wenn man ein wenig nachsieht, kann man sehr viel lernen. 

Und wird dadurch zum Selbstbau angeregt. 

Cheshire Audio Shop ist ein englischer HiFi-Laden, dessen Inhaber eine recht interessante Serie von Videos anbietet. Eines davon war ein Bericht über die Isolationsplattform von Audite Acoustic in ihrer neuesten Form V 2.0 . 

Das besondere an dieser Platform ist die Bauweise die stark an Vertere Plattenspieler erinnert. Dabei steht die obere Platte auf einer zweiten, die wiederum an einer in der Mitte positionierten Platte hängt, welche auf dem Boden steht. Klingt etwas kompliziert, ist aber extrem effizient im Vermeiden von Körperschall. Die Brij genannten Plattform von Audite hat nur einen kleinen Nachteil für uns Kunden, den Preis.

Satte 600 Pfund stehen in UK dafür zu Buche, in unserer Währung sind das 700.- Euro, Versand noch nicht inkludiert. Damit kommen wir zur Bastelei. 

Ikea hoch 3 

Die Küchenbretter von IKEA geniessen in HiFi-Kreisen immer wiederkehrende Anerkennung, da sie aus mehrfach verleimten Bambusholz bestehen, das Vibrationen ansaugt wie ein Schwamm und nicht mehr hergibt. 

Was wäre wenn man aus 3 Apptitligs ein Brij baut für weniger gut bemittelte. Kann doch nicht so schwer sein (dachte ich anfangs). 

3 Ikea Schneidbretter als Ausgangsmaterial

Gesagt getan. Auf der Audite Website gibt es genügend Bilder der Platform, mit etwas Vorstellungsvermögen kann man eine Realisierung der hängenden Platform als Weltwunder der HiFi- Isolation gut vorstellen. 

Brij Plattform von Audite
Brij Plattform von Audite – Das Original

Wie bereits erwähnt: Das oberste Brett steht auf dem untersten. Dieses wiederum hängt an dem Mittleren, das eine sichere Verbindung zur Unterlage schafft. Zwischen Brett 2 und 3 sind also 4 Federn , die durch seitlich eingeführte Stifte (aka lange Schrauben) fixiert werden . Zwischen Brettb 1 und 3 gibts eine feste Verbindung. 

Hier sehen wir das Ausgangsmaterial. Zuerst dachte ich an 2 kleine und 1 großes Apptitlig Brett. Mein Ziel war eine Platform für meinen Scheu Plattenspieler. Der wiegt aber leider – oder vielleicht gottseidank- satte 13 kg. Daher hat sich im Laufe der zeit angeboten das schwere große Apptitlig Brett auch durch das leichtere kleinere zu erstzen. 

Federn – die Nervensache an der Bastelei. 

Zugfedern
Federn von Zgonc für Rasenmäher

Zweites und in Wahrheit größtes Problem: Die Federn. Müssen ca 3,5 kg tragen pro Stück und dürfen sich dabei nicht sehr ausdehnen. Der erste Versuch war eine Box von Obi. In der befinden sich sagenhafte 200 Federn diverser Längen und alle mit gleichem geringen Durchmesser und aus dünnem Draht. Das war der Nachteil, denn diese Federn bewegten sich schon nur durch das Ikea-Brett belastet weit nach unten. 

Also muss der Fachhandel her, in Oberösterreich gibts die Firma Hennlich, die stellt mehr Federn her, als wir jemals aufbrauchen können. Aber leider muss man da Experte sein , um sich mit Newton, Federweg etc. auszukennen. Und als „Großkunde“ der 4 winzige Federchen braucht, habe ich nicht gewagt die Profis zu löchern mit meinen Anforderungen. Hätte ich aber tun sollen , denn die von mir ausgewählten Federn waren kaum stärker in ihrer Wiederstandskraft, also auch diesmal grooooße Auslenkung.

Für die V 1.0 nicht übel, oder?

Unter dem Titel Zugfedern bin ich dann auf Zgonc gestoßen. Ohne zu raunzen (Insiderjoke!) hab ich dort vier Federn gekauft, die für Rasenmäher gedacht sind als Aufhängung des Motors. Nicht all zu groß und bärenstark. Aber leider mit einem Schönheitsfehler: Die Anschlussbiegungen zeigen einmal nach links , einmal nach rechts. Für die übereinander liegenden Löcher also ungeeignet. Die Enden zu verbiegen stellt sich schnell als unmöglich hereus. Aber Gott sei Dank ist das Ikea Brett ja aus Holz und die ganze Aufhängung von aussen kaum sichtbar, also 4 weitere Löcher gebohrt und schon hängt alles schwungvoll. 

Zu guter letzt bekommt das Bretterwerk noch einen schönen Anstrich. Gerstäker, das Schalaffenland für Künstler in meiner Nähe hat die schönsten Acrylfarben. Satt deckend, also reicht eine „Bemalung“. 

Die Füße habe ich in der Abstellkammer gefunden, wurden bei einem Ikea-Kasten durch Rollen ersetzt, daher übrig. Ansonsten hätte zB. Ikea noch zig Varianten an kleinen Beinen. 

Ich habe euch die verflixten Details der Entstehung erspart, allerdings finde ich mittlerweile die 700 Euro für das Original gar nicht mehr so teuer, wenn man bedenkt wieviele Entwicklungsschritte die Entstehung der Plattform benötigt. 

Wie wirkt es sich auf den Klang aus?

Seitenansicht klärt die Funktion

Phänomenal, ist das richtige Wort. Der erste Eindruck ist ein unglaublich verbesserter Fokus. Am besten beschrieben als hätte ich mir ein Kolibri von Van den Hul oder sonst einen sündhaft teuren Tonabnehmer geleistet. Die Wiedergabe von Stimmen und Instrumenten gewinnt fast 3D artige Darstellung. Damit geht natürlich einher, dass Änderungen des Auflagedruckes oder anderes mehr viel deutlicher wahrnehmbar ist. Die Wiedergabe wirkt auch eine Spur schlanker, weil der künstliche Bass fehlt, den Vibrationen gemeinsam mit der Nadel erzeugen. Aber selbstverständlich sind Tiefen wunderbar deutlich zu erkunden, wenn alles „ungetrübt“ ist. In der nächsten Zeit werde ich die Plattform auch an Elektronik testen, da müssen aber möglicherweise andere Federn zum Einsatz kommen, denn mein DAC hat ja keine 13 kg wie der Scheu mit dem großen Teller , sondern „nur“ 8 kg.

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  1. Great project! Any listening experience with it?