Ich hätte es schon viel früher machen sollen, die eigene Leitung vom Sicherungskasten zur HiFi-Anlage. Aber manchmal braucht gut Ding eben Weile. Aber dafür hat es sich ausgezahlt, sehr sogar. Und gleich noch ein Kabeltip dazu – low budget high performance, meine beliebteste Serie.
EXPERTS ONLY !
Die Tatsache dass es nicht wirklich ideal ist, wenn die HiFi-Anlage über den gleichen Draht gespeist wird wie der Computer, die Deckenleuchten mit Dimmer ( Apage Satanas!) oder die Küchenzeile, ist eigentlich logisch. Auch dass HighEnd-Verstärker gerne einen großen Schluck aus der Zuleitung nehmen und das möglichst unbehindert , leuchtet ein.
Also zuerst ein Gespräch mit dem Elektriker! Denn eins ist klar: Wir wollen direkt an den Sicherungskasten gehen und das DARF und SOLL NUR ein geprüfter Elektriker, der dann auch die Verantwortung übernimmt für Auswirkungen davor und danach. Davor, denn der eigene Sicherungskasten hängt , zumindest in Mietwohnungen , davor an einer Gesamtsicherung und die sollte ausgelegt sein für ALLE Lasten gemeinsam.
Erste Wahl : Das Kabel. Nach umfänglichen Recherchen hab ich mich wegen der 15 m Länge für ein geschirmtes 3 mal 4mm2 entschieden, solid core natürlich. Der HiFi-Expert-Shop in Deutschland bietet so etwas an unter dem Namen „Sommer Cable Stromkabel 3 x 4,00 mm² geschirmte OFC Lastleitung“ um 8,69 / meter nicht gerade billig , aber im Vergleich zu anderen Angeboten noch günstig.
Dieses Kabel ist ein steifes Monster, der Elektriker meines Vertrauens hat etwas geschlückt beim ersten Biegeversuch. Schliesslich wollen wir es ja im Kabelkanal entlang der Zimmerfußbodenleiste anbringen. Aber es hat sehr gut geklappt, vom Verteilerkasten im Vorzimmer durch die Wand ins Wohnzimmer.
Zweites Teil: Der Sicherungshalter plus Sicherungen. Ja, da kann man schon so richtig ausflippen, bei den Preisunterschieden. Die Expertenmeinung empfiehlt kleine Rundsicherungen statt dem sonst üblichen Automaten. Die können aus Silber, Gold oder sonstigem Material sein, am besten Kryogenisiert . Also bei Tiefsttemperatur sozusagen extra gehärtet. Das trifft auch auf den Sicherungshalter zu. Zwischen der Ali Expresslösung um ca 6 € inkl. Sicherung und der der HiFI-Tuning Diamond Supreme 3 um satte 830.- Euronen habe ich den Mittelweg gewählt. Das Silent Wire Klangmodul von HighEnd Audiokabel kostet 48,30 € inklusive Sicherung. Da aber natürlich der Hin- und Rückweg abgesichert sein muss , fallen die Kosten zweimal an. In Sachen Sicherung habe ich bei Aliexpress noch ein paar verschiedene Varianten gekauft , allesamt mit 16A um wenige Euros.
Jetzt aber – Der Klang
Am Ende der Leitung wartet eine Dreifach-Wandsteckdose auf die Stecker der HiFI-Leiste bzw. des Audioquest Powerquest 3 . Und was ist dann zu hören. OMG! Der Hammer! Mein guter alter Pass Aleph 0s gebärt sich plötzlich als wäre er gedüngt worden , oder hätte am Kessel des Zaubertrankes geschlürft. Kraftvolle Sauberkeit stellt sich ein. Das Schwarz des Hintergrundes ist dunkler als je zuvor, kein Rauschen stört die Wiedergabe. Der Bass wirkt tief aber „kürzer“ , ihr wisst was ich meine. Auch meine AV Anlage wirkt als wäre ihr der Frühjahrsputz gut bekommen. Ich hätte das alles schon viel früher in Angriff nehmen sollen .
Feines aus 147 Drähten
Wenn die Anlage „sauberer“ geworden ist, fällt es auch leichter Verbesserung zu hören. Und bei der Diskussion mit Franz Hauer blieb mir vor allem der Tonarmdraht im Gedächtnis . Viele – und ich meine sehr viele – feine Drähtchen die lackiert – also zueinander isoliert – sind , und Oberfläche pur anbieten zum Transport des Klanges. Also hab ich bei Ali ein wenig gestöbert und einen Seiden-umwobenen Litzendraht gefunden, der sage und schreibe 147 Drähtchen mit 0,07 Kupfersdraht bietet. Das ganze sieht eher aus wie aus Omas Nähkästchen, aber sieht toll aus und ist mit 5 € für 3 m äusserst wohlfeil.
Dazu passen am besten RCA/Cinch Stecker mit minimaler Masse , KLEI Harmony oder auch Eichmann Stecker findet man meist als Bezeichnung. Hier habe ich mir erlaubt statt 18 Euro pro Stecker ganze 4 Stück um 8 € zu kaufen. Ja , sicher gibts da noch einen Hauch Unterschied , aber beim fast 10 fachen Preis kann ich mit geschätzten 5 % Klangeinbuße leben.
Auch hier ein Klangvergnügen
Erster Test als Verbindung zwischen Phonovorverstärker und Eversolo A8 bringt gleich einmal Freude ins Haus. Der alte Satchmo von der Guest Record atmet hörbar freier, ein wunderbar runder aber trotzdem feinsinniger Klang ist genau mein Ding. Meine unbedingte Empfehlung für alle die mit dem Lötkolben umgehen können oder jemand kennen der das erledigt : Ausprobieren und geniessen . Der nächste Versuch wird dann die Verbindung Eversolo A8 mit der Endstufe , eventuell sogar XLR mässig. Ich werd berichten.
Sie schreiben im Beitrag: „Da aber natürlich der Hin- und Rückweg abgesichert sein muss , fallen die Kosten zweimal an.“
Wie wird bei der Nutzung von zwei einpoligen Klangmodulen sichergestellt, dass im Fehlerfall beide Sicherungen auslösen?
Gibt es in Österreich nicht auch eine Norm, die Folgendes fordert:
„Einpolige Schutzeinrichtungen (zB Leitungsschutzschalter oder Sicherungen) dürfen nicht im Neutralleiter angeordnet werden.“
Quelle (unter „Ergänze bei 537.2.6 folgendes“):
https://shop.ove.at/de/free/ove-e-8101-ac1-2020-05-01-33756
In Deutschland sind Steckdosenstromkreise mit einpoligen Leitungsschutzschaltern abgesichert (der „Hinweg“), da ist der Austausch gegen ein KLANGMODUL möglich.
Der Anschluss ist mit 2 Klangmodulen UND einem Fehlerstromschutzschalter gesichert bei mir. In Österreich ist Sicherung in beiden Leitungen vorgeschrieben laut allen Anbietern, genauso wie in Holland. In Deutschland genügt 1 im „heißen Draht“ , darf also nicht im Weg des Nulleiters angebracht werden. Danke für den Hinweis, hoffe jetzt ist alles geklärt.
Statt des vorgeschriebenen 2-poligen Leitungsschutzschalters vom Typ 1 + N zwei einpolige Schmelzsicherungen zu verwenden ist nicht zulässig.
Ich vermute, Sie haben da etwas falsch verstanden. Auch in Österreich wird der Neutralleiter nicht abgesichert, also auf zu hohen Stromfluss überwacht. Die 2-poligen Leitungsschutzschalters vom Typ 1 + N überwachen nur den Stromfluss durch den Außenleiter, trennen dann aber bei zu hohem Strom beide Pole, also Außenleiter und Neutralleiter. Das ist ein Unterschied zu Ihrer Annahme.
Zitat: „darf also nicht im Weg des Nulleiters angebracht werden“
Auch in Österreich darf der Neutralleiter nicht über eine Sicherung laufen, beim 2-poligen Leitungsschutzschalters vom Typ 1 + N läuft er nur über einen Schaltkontakt.
Es wäre als Notlösung wahrscheinlich sogar besser nur ein Klangmodul zu verwenden und in diesem speziellen Fall den Neutralleiter fest zu verbinden, aber auf keinen Fall zwei Schmelzsicherungen in Form zweier Klangmodule zu verwenden.
Denn wie ich schon in meinem ersten Kommentar erwähnt habe, schreibt der OVE vor, Zitat: „Einpolige Schutzeinrichtungen (zB Leitungsschutzschalter oder Sicherungen) dürfen nicht im Neutralleiter angeordnet werden.“
Ein Klangmodul ist eine einpolige Schutzeinrichtung, eine Sicherung.
Stellen Sie sich mal folgendes Szenario vor.
Ein Bekannter kommt mit einem neuen Gerät zum Probehören zu Ihnen nach Hause. Was er nicht weiß, der Hersteller hat leider ein zu schwaches Stromkabel mit zu dünnen Litzen verbaut, auch dessen Isolierung ist nicht besonders dick. Zum Testen schließen Sie das Gerät an ihre Steckdosenleiste an, die über die beiden Klangmodule mit Strom versorgt wird. Es sollen ja optimale Bedingungen beim Probehören herrschen. Nach einer Weile Musikgenuss fängt es auf einmal an, komisch zu riechen. Die Isolierung vom Stromkabel des Testgerätes wird ganz weich. Weil Sie nicht schnell genug zur Steckdose kommen, mit der die Steckdosenleiste verbunden ist, gehen sie lieber zum Verteilerkasten und trennen den Stromkreis über den Griff am Klangmodul. Die Musik geht aus, der Stromkreis ist unterbrochen. Vor lauter Schreck vergessen Sie aber, das zweite Klangmodul auch zu öffnen. Wenn Sie Pech haben, haben Sie jetzt den Neutralleiter unterbrochen und nicht den Außenleiter. An Ihrer Steckdosenleiste liegen weiterhin 230 V an. Nachdem das Stromkabel vom Testgerät wieder etwas abgekühlt ist, will Ihr Bekannter es aus der Steckdosenleiste heraus ziehen. Dabei kommt er leider mit einem Stück der Litze in Kontakt, die sich durch die zu dünne Isolierung geschmolzen hat. Jetzt besteht die Möglichkeit, dass er einen tödlichen Stromschlag erleidet.
Sie können sich dabei nicht darauf verlassen, dass Ihr Fehlerstromschutzschalter rechtzeitig trennt, darauf können Sie nur hoffen. Hätten Sie einen 2-poligen Leitungsschutzschalter, wäre nur ein einziger Hebel zu betätigen gewesen, der beide Leiter getrennt hätte und es bestände keine Gefahr mehr.
Ich empfehle Ihnen, über dieses Thema mal mit einem unabhängigen Sachverständigen für Elektrotechnik zu sprechen.
Meiner Meinung nach dürften die einpoligen Sicherungen, wie das Klangmodul und alle ähnlichen Produkte in Österreich überhaupt nicht für Steckdosenstromkreise verwendet werden.
Die Leute daran zu erinnern, dass sie in Österreich zwei Klangmodule benötigen, halte ich für falsch. Warnen Sie die HiFi-Freunde lieber, falls sie in Österreich wohnen sollten sie sich solche Sicherungen nicht kaufen, denn der Einbau ist nicht zulässig.
Vielen Dank für Ihre ausführliche Beschreibung. So ganz kann ich Ihre Beschreibung aber nicht nachvollziehen, denn wenn das stimmen würde wäre der <