Vielleicht habt ihr es ja mitbekommen, demnächst gibt es endlich wieder etwas HiFi mässiges zu erleben, die „ Erste HiFi-Convention“ von 2. bis 3. April 2022 online natürlich, Covid sei Dank. 

Für mich Grund genug mich anzumelden und gleich ein wenig auf der In-akustik.de Website herum zu schmökern, was es denn so zu lernen gibt. 

Da ist es dann auch nicht weit bis zu einer „Lehrvideo“ Serie die mit dem vielversprechenden ersten Teil beginnt: „ Gibt es das ideale Kabel“. 

So gehts sicher nicht

Und jetzt muss ich gestehen, dass schon nach ein paar Sekunden der Intro der Rezo in mir hochkommt, und ich das ein wenig kommentieren möchte: 

Aufklärung über HiFi a la in-akustik

Ein Herr Dieter Amann, stellt zwar nicht sich selber vor ( er ist Geschäftsführender Gesellschafter von In-Akustik), aber zumindest Herrn Holger Wachsmann, den Produktentwickler in Sachen Kabel bei eben dieser Firma. 

„Wir versuchen sag ich mal eine HiFi-Kette zusammen zu stellen mit den Produkten die wir haben, die so wenig wie möglich  Verluste verliert / produziert,  so dass der Klang der Künstler oder der von Künstlern auf der Bühne oder im Studio aufgenommen wird, quasi zu ihnen ins Wohnzimmer nach Hause kommt so unverfälscht wie überhaupt möglich“ 

Aha, und ich dachte In-Akustik macht nur Kabel für HiFi-Anlagen. Na lassen wir uns überraschen: 

Wir sind die Guten, andere die Bösen

„Ja Holger, wir haben immer wieder die Anfragen von unseren Endkunden dass die sich fragen a) was bringt Kabel überhaupt,  ist Kabel doch auch Voodoo,  wir haben genügend Mitbewerber die gerne halt ne schicke Verkleidung machen, aber niemals drüber reden was da drin ist, hat vielleicht Gründe, aber gibt es denn überhaupt das ideale Kabel aus deiner Sicht kannst du gar unseren Zuschauern mal was dazu sagen? „

Ja, die Mitbewerber mal von vorne herein schlecht machen, das ist doch immer ein Erfolgsrezept, mit dem man punkten sollte. Was kann schon Audioquest, Black Rhodium oder wie sie alle heißen, ausser schicke Verkleidung drum machen. 

Holger klärt die Sachlage

„Ich möchte vielleicht so anfangen, ja klar Kabel ist eine Komponente aus unserer Sicht d.h. die ist natürlich in der Kette vorhanden d.h. ich muss das Musiksignal das irgendwo mal eben aufgenommen wurde,  das sehr sehr fein abgemischt wurde, muss transportiert werden.  Am Ende an das  menschliche Ohr, das sei gesagt  ist ein sehr sehr empfindliches Organ, das war früher mal überlebenswichtig, das muss man sich mal vor Augen führen; 

Heutzutage immer noch wenn ich durch den Wald lauf, ich höre  ich hier irgendwo ein Geräusch, ich hör eine Vogelstimme, man kann relativ genau sagen aus welcher Richtung das kommt. Man kann sogar einschätzen, wie weit das Geräusch entfernt ist. Das menschliche Organ ist sehr empfindlich, und dementsprechend empfindlich reagiert es auch auf Veränderung im Klang. Und da kommen wir wieder zum Kabel. Ich kann den tollsten Verstärker, die tollste Aufnahme und die tollsten Lautsprecher haben, ein Kabel ist ein Nadelöhr.

Wir haben es mit technischen und physikalischen Effekten zu tun, die den Klang beeinflussen. Und insofern gibt es erste mal grundsätzlich Unterschiede bei Kabel, das ideale Kabel wäre natürlich das, was elektrisch gesehen gar nicht da ist.  Aus unserer Sicht ist das ideale Kabel jenes das sich so unauffällig wie möglich  in der gesamten Kette verhält d.h. also das Kabel muss an die jeweilige Anwendung angepasst sein. Also ein Lautsprecherkabel ist ganz anders aufgebaut als ein Cinch Kabel. Und so robbt man sich an das ideale Kabel heran indem man den Einfluss so gut wie möglich reduziert. „

Da wird ja der Hund in der Pfanne … oder so

Oh my god! Das – wie wir in Wien so schön sagen – fetzt uns jetzt aber das Schnitzel vom Teller. Wir gehen also zum Hören extra in den Wald. Und da haben wir unsere Cinch-Stecker mit 4mm2 Kabelschuhen bestückt, damit wir möglichst optimalen Anschluss finden. Deshalb war das so schwer unterzubringen, weil das gar nicht hingehört dort. Jetzt sag uns noch, dass der Tonarm mit dem Stromkabel auch nicht optimal gefüllt wird, dann ist aber die Geduld am Ende. Dann gehn wir aber zurück ins Haus und schauen weiter im Text. Der CEO ist schon ganz enthusiastisch.

„Ja, schön erklärt Holger, wenn man es mal Historie von uns angeguckt, die wir all die Jahre hatten und gerade wenn wir zwei dann zusammensitzen und überlegen neues Kabel: Unser Credo ist immer wir bringen ein neues Kabel nur, wenn wir wirklich einen besseren Klang erzielen können, beziehungsweise den auch raushören können, definieren können letztlich dann auch; da kann ich Ihnen versprechen da haben wir schon vieles in die Tonne geschmissen.  Ja aber erst mal vielen Dank bis dahin ich denke wir steigen in den Folge- Videos soweit ein, dass wir Ihnen mal unsere AIR Technologie, unsere Referenzprodukte einfach näher erläutern, viel Spaß beim weiterschauen. 

Leider haben die In-Akustiker ihr erstes Video vergessen beim „In die Tonne hauen“. Gibt es in der Marketing-Abteilung dieses Unternehmens niemand, der sich das einmal angesehen hat, und nachdem er/sie sich drei mal übergeben hat, zum Chef gepilgert ist, um ihm vorsichtig klar zu machen, dass hier die Firma massivst beschädigt wird. Geschäftsführer müssen nicht zwanghaft auch gute Sprecher, Produktpräsentatoren oder Sales-Leute sein. Entwickler sind kaum einmal gute Sprecher. Garth Powell von Audioquest ist die Ausnahme, welche die Regel bestätigt.  Aber dann holt man sich halt einen Thomas Hintze oder ähnlich Begabten, um das zu erledigen. Sie lassen ja auch Ihren Portier nicht den Draht ziehen für Ihre Kabel. 

Ja, ich höre euch, das war ja nur die Einleitung, warte doch ab bis zum wirklichen Technik-Präsentations-Video. Teil 2: Kabel-Technologie Nur zu: 

Teil 2: Vom Regen in die Traufe

„heute wollen wir ihn mal ein bisschen die Technologie von Kabel präsentieren, im Prinzip die Air Technologie die wir anwenden wie man’s ja auch hier formal sieht, wollen wir einmal  in die Architektur dieses Kabels einsteigen und die  so ein bisschen erklären was die Vorteile daraus sind. vielleicht willst du noch mal unseren Zuschauern kurz erklären was in einem Kabel eigentlich passiert. 

„Also wie ich schon mal vom Einstieg erklärt hab, ein Kabel muss halt zur Anwendung angepasst sein, da sind  so gewisse Rahmen-Bedingungen die man vorfindet d.h. also wenn ich jetzt einen Verstärker habt der einen Lautsprecher antreibt dann sind das andere Rahmenbedingungen als wenn ich ne Vorstufe hab, oder einenStreaming Player der halt dann das Signal an einen Verstärker abgibt, das sind andere Rahmenbedingungen, ein anderes Anforderungs-Profil und dem muss man gerecht werden bei der Kabel-Konstruktion. Da gibt es verschiedene physikalische Effekte, das geht z.B. los mit dem Leitungswiderstand, das kann man sich noch einigermaßen  vorstellen,  ein dünner Draht hat natürlich einen höheren Leitungswiderstand, das ist ein bißchen so wie mit der Autobahn, je mehr Spuren ich hab desto mehr Verkehr kann fliessen. ….. Hier war es mir echt genug. Es wird nicht mehr besser, leider, wer Masochist ist, kann sich selber ein Hörbild machen. 

Wenn die In-akustik Kabel 10 € kosten, würde ich sagen, egal, das genügt. Aber sie kosten 1000 € und mehr, und das kann man mit einem 10€ Video nicht promoten.

Mein bisher sehr großes Interesse ein In-Akustik Kabel einmal bewusst in meiner Anlage zu hören, ist inzwischen auf so gut wie NULL gesunken; wenn es das Ziel war Kunden zu vertreiben, ist das gelungen, falls das Gegenteil gewünscht ist, würde ich die Serie asap löschen und entweder ganz bleiben lassen, oder Leute damit betrauen, die so etwas auch können.