Rückseite DENON Verstärker
Es ist alles sehr kompliziert, auch im Vertrieb

Nachdem der erste Teil mit magischen Dingen geendet hat, nun zu etwas mehr profanerem. Das wahrscheinlich größte Problem der HighEnd Community ist der Niedergang der Vertriebskultur. Ein kleines Beispiel: Nachdem ich zufällig auf die Polk Audio MagniFi Mini Anlage gestoßen bin und in Zukunft mehr Empfehlungen in dieser Richtung abgeben wollte, erkundigte ich mich am Stand von Sound United, dem gemeinschaftlichen Vertrieb von Marantz, Denon und Polk Audio nach der österreichischen Vertretung. Mir wurde ein Handelsvertreter genannt, und die Aussicht darauf, dass in Zukunft Mediamarkt und Saturn die Exclusiv-Partner sein werden. Nun bin ich immer zu hilfreichen Ausführungen bereit und erkläre also dem Herren, dass ich grad  das einzige Ausstellungsstück der MagniFi Mini aus dem Mediamarkt zum Schleuderpreis gerettet habe, da es wegen Unfähigkeit das Ding zu verkaufen weit unter dem Listenpreis abgegeben wurde. Allerdings unwillig, da mir der Verkäufer vorher signalisiert hat, es wäre doch besser eine LuckyGoldstar Soundbar ins Auge zu fassen, oder auch was von BOSE. Für alle die die MagniFi Mini nicht gehört haben, das wäre so als würde der Koch eine Bestellung eines Chateaubriand für zwei Personen mit der Empfehlung eine 1€ Burgers kommentieren, „wenn’s möchten kann es auch eine Käsekrainer sein“. Was den Vertriebsexperten beim Univeralvertrieb für auszulaugende Marken keineswegs beeindruckte, denn er meinte darauf der Plan sei trotzdem gefasst und gut so. So treibt man Kunden in den Online-Handel bzw. zu den letzten noch nicht „vertriebenen“ Marken. Zweites Beispiel dieser Sorte eine Vorführung des QUAD Lautsprechers. Kenner bekommen bei der Namensnennung feuchte Augen und große Ohren. Sollten sie aber lieber nicht, da diesmal das Wunderwerk von einer Luxman Elektronik gespeist wurde, die für ein Gesamtergebnis irgendwo zwischen Megaphon und LowCost Handy-Lautsprecher sorgte. Tränen des Entsetzens , statt der nostalgischen Rührung. Wenden wir uns Erfreulicherem zu.

MQA – der weltberühmte Geheimtip

Meine Mitgliedschaft und Begeisterung für die MQA Gruppe auf Facebook, eine der wenigen zivilisierten und informativen Gruppen dort, waren Grund für gezielte Suche nach Geräte die diesen neuesten und – meiner bescheidenen Meinung nach – Besten aller Codecs unterstützen. Neben Audioquest’s Dragonfly und Project’s neuem S2 Mini-Dac als Einstiegsdroge sind hier vor allem Mytek, Bluesound und Brinkmann zu nennen für ernsthafte und professionelle Performance.

Die „Clef“-erste Idee von Mytek

Mytek aber – üblicherweise eine Firma mit Studio-Hintergrund und beginnenden HighEnd Avancen – sorgte für eine absolute Premiere: Ein winziger Portable DAC/AMP der nicht nur MQA voll entfalten kann, sondern es auch leistungshungrigen State of the Art Kopfhörern a la HiFiman und Audeze „besorgen“ kann. Und während MYTEK Dacs eher in der vierstelligen Preisliga zu Hause sind erwartet man für den CLEF eine Region unter 300.- amerikanischer oder europäischer Bucks. Möglich ist das durch radikales Design, no Display, no Firlefanz, nur ein Lautstärkeregler in Daumennähe. Must try für jeden Audiophilen.

„Geschichterln“ vom Raum 

Die dümmste Idee seit der Glocke
Wooden Wall at Kharma HiFi
Ommm, dieses Kharma hätt ich gerne

Bei vielen hunderten Ausstellern die fast ausnahmslos recht gut vorführten, trifft man auch immer wieder auf Geschichten aus der Raumpflege. Sei es ein österreichischer Vertreter der Zunft, der meinte natürlich nichts vorführen zu können weil ja keine Hörsituation zu bieten wäre ??!!??(das Gegenteil wurde daneben hundertfach bewiesen); oder ein ebenfalls renommierter Hersteller, der blöd genug war Plexiglas-Fächer schräg hinter seine Boxen zu stellen und so Reflexionen bzw. Klirr zu produzieren. Nur die PMR Kupferschüssel ist noch dämlicher. Andererseits bei Kharma eine Welle aus Holz an der Wand für die ich „weiß nicht was“ tun würde, um sie zu Hause zu haben.

Gar wundersam kann ich berichten waren z.B. auch die Lautsprecher von Spatial aus USA, deren 2 Woofer nach hinten offen untergebracht sind, der obere davon ist als Koaxial-Wandler ausgeführt und beherbergt einen Druckkammer-Hochtöner. Extrem effizient mit 94 dB kann er auch von kleineren Verstärkern zu größtem musikalischem Vergnügen getrieben werden. Auch der in der Branche sehr gut bekannte Herr Lyngdorf hat ja einen“Open Baffle Wandler“ vor einigen Jahren vorgestellt, den er allerdings mit einem „very sophisticated“ Raummess-System unterstützt.

Aber auch Design 

So schön könnte es sein zu Hause

Nicht wegzudiskutieren ist aber auch eine zweite Raumkomponente, nämlich die optische Repräsentation der HighEnd Anlagen, ich meine zB die manchmal geradezu gräßlichen Displays, die vielleicht die Tektronix-Fraktion begeistern kann, aber zu Recht nicht nur von Frauen abgelehnt wird. Constellation Audio zeigt hier im Gegensatz dazu ein Beispiel, was technisch heutzutage schon ohne weiteres möglich ist. Das nötige Kleingeld sollte man allerdings haben in diesem Fall.

Im Studio ok, aber Im Wohnzimmer?

Wenn wir schon bei Schönheiten sind, kommt fast automatisch Boenicke aus der Schweiz ins Spiel, seine unverändert grandios klingenden Boxen waren auch diesmal eine Augen- und Ohrenweide.

Und mit unverändert grandios sind wir auch schon bei WLM, ob aktiv, oder passiv, vom Band, vom Streamer, meinetwegen sogar aus der Rille geschält: Hier ist die Musik zu Hause, in ihrer reinen – nicht nur Wiener – Stimmung.

Alles Walzer in München.

Demoraum der Wiener Lautsprecher Manufaktur
Wiener Lautsprecher Manufaktur