Die Freude der Benutzer an einer erfolgreichen Lösung ist das größte Vergnügen für einen Berater. In diesem Fall kann man sogar – passender Weise – von Erlösung sprechen.
Wie es dazu kam:
Schön aber auch schön laut.
Im Rahmen eines Elektroakustik-Projektes in der Sta Christiana Privatschule in Rodaun in Wien, wurde ich – aufgrund meiner Ausbildung als Toningenieur/Akustiker – vom Geschäftsführer der Schule gebeten mir eine Situation anzusehen, die bereits seit langem Sorgen bereitete. Der Speisesaal im Altbau mit prächtigen Holzvertäfelungen und Stuck-Decke war schon bei geringer Besetzung eine ziemlich laute Zone in dem ansonsten in einer Ruhezone gelegenen schlossartigem Gebäude. Bei vollem Mittagsbetrieb mit Dutzenden Schülern und dem Geklapper von Geschirr und Besteck war allerdings nur mehr Stress pur im Raum. Für alle Beteiligten.
Hall ohne Wahl
Warum war bei der ersten Besichtigung rasch klar : Glatte harte Wände, Boden und Decken werfen alle Schallenergie ungebremst zurück, keine Chance für Schallwellen geschluckt oder abgeleitet zu werden. Nachdem aber der Boden aus Hygienegründen einfach zu reinigen sein muss, 3 Wände mit viel historischem Holz und Butzenscheiben und eine Decke mit Stuckatur auch keinerlei Möglichkeit bieten Schallschluck-Elemente anzubringen, musste der Rest des Raumes schon mit sehr effizienten Wandelementen die ganze Arbeit leisten. Und die Experten denken hier sehr schnell an Ecophon aus Schweden, die Elemente mit einem Schallschluckgrad von über 85% anbieten, dh. mehr als 4/5 des auf diese Wandelemente treffenden Lärms wird geschluckt und kommt nicht mehr zurück in den Raum.
Optik ist kein Stiefkind
Nun sind die Zeiten schon lange vorbei, in denen Schallschluckwände den Charme einer Fabrikshalle verbreiten müssen , im Fall der Ecophone-Platten steht sogar eine reiche Auswahl an Farben und Mustern bereit. Und nachdem die Markenbildung bei mir immer im Hinterkopf bereit ist sich zu melden, war schnell die Idee geboren, Gebrauch von der Gottseidank vorhandenen Corporate Identity der Schule zu machen und die bunte moderne Farbpalette auch in den historisch ausgestatteten Raum Einzug halten zu lassen. Mit einigen übermalten Fotos konnte in gemeinsamer Diskussion der Entscheidungsträger der Schule rasch Konsens über die farbliche Neugestaltung erzielt werden.
Alles andere als trocken – die perfekte Umsetzung
Wenn Räume tagsüber die ganze Woche genutzt werden, wie es nun mal in Schulen der Fall ist und man nicht ein Jahr auf die nächsten Ferien warten will, bleibt nur ein verlängertes Wochenende. Um aber den Speisesaal in nur 2 Tagen perfekt umzubauen , und noch dazu einen weiteren Raum mit Deckenelementen auszustatten, damit auch dort den Lärmpegel gesenkt wird, muss eine exakte Planung und ein eingespieltes Trockenbau-Team perfekt mit dem Facility Management des Gebäudes zusammenarbeiten. Erstere wurde vom Ecophone Team Österreich unter David Lasselsberger geleistet, zweiteres war von Ing Erhartmaier beigestellt extra aus Gratkorn angereist und über allem die ordnende Aufsicht von Elmar Rohrer, für den Umbau in StaChristiana das tägliche Brot bedeutet. So war das auch wunderbar anzusehen, wie Teil um Teil an der Wand befestigt wurde und man es geradezu hören könnte wie nach und nach der Hall eingedämmt wurde und eine angenehme Atmosphäre Platz greifen konnte.
So groß die eigene Freude aller Beteiligten war am gelungenen Werk, das im übrigen im Endausbau fast fotografisch den vorgestellten Entwürfen entsprach, die größte Freude wurde dem Geschäftsführer zu Teil, der als Premiere erleben durfte dass sich Angestellte telefonisch bei ihm meldeten um sich – man glaubt es kaum – zu bedanken für die große Erleichterung im Tagesablauf , die ein ruhiger Speisesaal den Lehrern und Schülern nun bietet.
Dass nicht nur uns Beteiligten am Projekt diese Arbeit gefallen hat, zeigt auch ein sehr schön gestalteter Bericht im TROCKENBAU Journal (Kommunal-Verlag) | Ausgabe 3/2015 von Dipl.-Ing. Tom Cervinka. Es gibt ihn also doch noch, den informierten Fachjournalisten, der nach eingehender Recherche informative Berichte verfasst und so die gute Nachricht weiter verbreitet.
Last but not least
Eines muss unbedingt noch erwähnt werden: Die Kosten des Projektes wurden genau eingehalten , der Zeitplan ebenso. Und damit war für den kaufmännischen Geschäftsführer der Schule Mag. Florian Bauer das durchaus anspruchsvolle Umbauprojekt erst wirklich ein voller Erfolg.
Gratulation an alle.