Manche Besuche können brandgefährlich sein – und gleichzeitig wunderschön. Wie zB der von Audioware Inhaber Egmont Perthel . Es geht um Ethernet-Sauberkeit hier, Wer glaubt 0 und 1 sind immer gleich, bitte weitergehen.
EAHibrid , fleissige Leser meines Blogs können sich vielleicht erinnern an den Messebericht aus München 2022 und die erste Beschreibung der Wichtigkeit sauberen Stroms bei Routern. EAHibrid ist eine kleine aber feine Firma aus Taiwan, die sich seit fast 10 Jahren mit der Säuberung von Ethernet-Übertragung beschäftigt. Erstes Produkt war ein Batterienetzgerät, das den (Wlan-)Router mit sauberem Strom versorgt. Motto: Garbage in- garbage out. Wenn Mist dabei ist am Anfang, kommt am Ende auch wieder etwas davon raus.
Es war mir bisher nie vergönnt, EAHibrid zu testen, denn vertriebsmäßig war dort wie bei so vielen Entwicklerzentrierten Kleinfirmen ziemlich Ebbe in Europa. Das soll sich nun ändern, zwei IT Experten umnd HiFi-Enthusiasten haben sich zum Ziel gesetzt Perlen der Qualität in Asien zum Durchbruch in Europa zu helfen. EAHibrid war die erste. Und da ich einer der ersten war, die diese Geräte „entdeckt“ haben in München, durfte ich mich über einen Besuch des Firmengründers freuen.
Nach einigem Gesprächsaustausch über die HiFi-Szene in Österreich, die wesentlichen Punkte von Händlervertrieb und Preisgestaltung, wurde mir ein Testgerät angeboten. Es war aber NICHT das Batterienetzgerät, sondern ein Ethernetkabel mit Filter. Vielleicht auch deshalb weil ich ja bereits viele lineare Netzteile , Supercaps und mehr im Einsatz habe, um den Strom zu säubern.
Ein Ethernetkabel also.
EAL2000, das Beste, das EAHibrid nach vielen Jahren Forschung und Konkurrenzbeobachtung zu bieten hat. Wunderschöne Telegartnerstecker an beiden Enden, natürlich vergoldet, relativ dick und nicht gerade biegsam. In der Mitte ein kleiner Cybertruck , der die Filterbauteile enthält. Allesamt sorgfältig ausgewählt, sogar die Füßchen des Filters an der Unterseite sind gedämpft. Hier gehts um kleinste Details. Filter und Kabel haben auch eine vorgegebene Direktionalität, Pfeile an beiden Seiten weisen auf die Signalrichtung vom Router/Hub zum Streamer hin.
Nun muss ich sagen, dass ich – wie ihr wisst – erst kürzlich versilberte CAT8 Kbel besorgt habe, um die Sauberkeit des Transportes zu gewährleisten . Auch damit nicht das kleinste Signal entgeht. Ich war also eher skeptisch, ob die Verbesserung noch hörbar sein wird, oder im Bereich “ Ich glaub ich hör was, aber was genau weiss ich nicht“ liegt.
Also war ich gespannt , und nach Verabschiedung meines Gastes war natürlich eher sofort das Probieren angesagt.
OMG – wer hätte das gedacht !
Sekunden nach dem ersten Vergleich – zuerst Router über BONN N8 Hub zum Eversolo A8, dann Router über EAL 2000 zum A8 streamer – war ich verloren. Oder eher gesagt verliebt in das was zu hören war. „Soyeusement“ , mein neuer Lieblingstrack des Albums „A trace of grace“ bot mir einen Bass von Steve Swallow, der an Schönheit, Leichtigkeit, Durchsichtigkeit aber auch Tiefe die Version ohne das neue Kabel einfach armselig erscheinen lässt. Die Gitarre hat eine Lebendigkeit, Holzboden und Saiten ergänzen sich perfekt, das Anschlagen bei stark gezupften Tönen ist dynamisch aber kein Quentchen scharf. Now for something completely different. „Yaba Buluku“ , ein Amapiano-Groove von DJ Tarico und Burna Boy, bei dem viele Rapper erklingen, akustische und elektronische Drums den Beat treiben, war noch nie so klar, plastisch und mitreissend. JEDER Sänger in der Tiefe positioniert zu erleben. Die elektronischen Verzerrungen der Instrumente deutlich, aber klar und sortiert.
Und dann noch zB. Symphonie Nr 2 in C Minor von Gustav Mahler aus dem Soundtrack „Maestro“ . Ein Fest der Crescendi , immer noch ein Schäuferl nachgelegt, alles dicht und mächtig, aberjetzt sonnenklar getrennt in die einzelnen Ereignisse im Raum. Die dritte Dimension at its best. In Stereo!
Ein klitzekleiner Nachteil noch
Warum also sollte so ein Besuch brandgefährlich sein. Wenn es so schön tönt , wenn so viel Verbesserung zu hören ist noch einmal. Es hat mit dem Preis zu tun. Für die von mir verwendete 1.75 m lange Variante sind 2700.- € vorgesehen als Preis. Natürlicjh bedeutet das, dass es keinen Sinn macht in einer „normalen“ Anlage zu erwarten dieses Kabel einzusetzen. Und das Zusammenzählen von Preis für ein Kilo Silber , eine Handvoll bester Kondensatoren und Übertrager sowie die Telegartner Stecker machen die Summe auch nicht aus. Und ich bin mir 100% sicher, dass die Forschern von EAHibrid keine goldenen Toiletten zuhause haben, oder in Mauritius urlauben. Aber viele Jahre Einsatz um eine Technik auf neue Höhen zu heben, erfordert mehrere Mannjahre Entwicklungszeit.
Ich weiss es ist hart , daher habe ich gebeten auch das nicht versilberte OCC Kupfervariante testen zu dürfen, diese Ergänzung findet sich in ein paar Tagen hier.
Für alle die HighEnd Streaming aber ernsthaft betreiben, bleibt gar nichts anders übrig, als das EAL2000 zu testen. Auch wenn der erreichte 3D musikalische Sound, den das erzeugt dann brandgefährlich für die Geldtasche ist.