Ein unerwarteter Paukenschlag erreichte vor einer Woche die Welt der HighFidelity: Die HighEnd zieht 2026 von München nach Wien. Niemand, ausser vielleicht ein paar Insidern der Organisation, hatte das am Schirm.
Es gab auch so weit ich weiss niemand der nicht mit der Münchener Location zufrieden war. Auch wenn die Räume akustisch nicht optimal waren, die schiere Größe und trotzdem Übersichtlichkeit der Messe , und vor allem die nach so vielem Jahren eingelernte Routine, wer wo zu finden ist. waren Grund zur Zufriedenheit. Warum dann der Wechsel?
Warum nur warum?
Als verantwortungsbewußter Hobby-Journalist und akkreditierter Presseteilnehmer an den vergangenen HighEnd Messen in München, sucht man zuerst einmal Informationen „straight from the horses mouth“ , wie die Amerikaner so schön sagen. Also ein Mail an Claudia Katzner, Presselady und guter Geist der Organisation HighEnd Society seit Jahrzehnten.
Claudia Kazner„ vielen Dank für Ihre Nachricht.
Alles, was Sie wissen müssen, steht in der Pressemitteilung. Weitere Gründe können wir aktuell nicht mitteilen, da es entsprechende Absprachen zur Verschwiegenheit gibt.
Mit besten Grüßen | Best regards
UhOoohh , das hat also nicht funktioniert. Also bleibt uns nichts anders über als Vermutungen anzustellen.
Die Spekulationen sind eröffnet
Möglicher Grund 1 : Das MOC in München wird renoviert, umgebaut, abgerissen . Die TZ berichtet von Verkauf an Investoren, geplantem Abriss , andererseits wollen Stadtpolitiker Denkmalschutz für das Gebäude
Möglicher Grund 2 : Man konnte sich über einen noch höheren Miet-Preis nicht einigen. Wenn das Wort Investoren im Raum steht, ist die gnadenlose „Abmelkung“ potentieller Erträge nicht weit entfernt. Allerdings berichten gut informierte Kreise darüber, dass zB die Kosten für die Messe in München für HiFi-Weltmarktführer bereits jenseits von 150.000. – € lagen. Da bleibt ein großes Loch in der Kasse das mit GEWINNEN erst mal wieder gefüllt werden muss. Also hatte die HighEnd Society nicht gerade viel „Luft nach oben“ bei der Belastung ihrer Aussteller.
Möglicher Grund 3 : Die im November stattfindende Warschauer HiFi-Messe wird zunehmend zur beachtlichen Konkurrenz. Der Nachholbedarf an HiFi-Equipment in östlichen Gefilden scheint größer zu sein als der „im Westen“ . Wien liegt nicht nur geographisch, sondern auch mental viel näher an diesen östlichen Bereichen als es München ist. Allerdings spricht dagegen, dass die HighEnd ein globales Event immer schon war, der asiatische Markt extrem wichtig ist, und bezogen auf die Entfernungen am Globus die Distanz München -Wien völlig egal ist . Fällt also eher aus als Begründung.
Wir wissen es also nicht, werden es vielleicht auch nie erfahren, daher zu meinem Leitspruch
„Wisdom starts if you realise the facts“.
Das Austria Center Vienna hat absolut extreme Vorteile. Die Lage und verkehrsmässige Anbindung ist mit öffentlichem Verkehr und auch mit dem Auto perfekt. U-Bahn vor der Tür , (unterirdische) Garagen so weit das Auge reicht, besser gehts nicht.
Etwas anders sehe ich die Natur des Ausstellungsgeländes. Das ACV ist zweifelsohne ein Konferenzzentrum. Riesige Säle, unendliche Weiten von Foyers und eine State of The Art Ausstattung mit Mega-Bildschirmen prägen das Bild. Das alles braucht eine HighEnd Messe aber nicht.
Große Vorträge sind nicht das Metier einer HiFi-Messe. Foyers können vielleicht mit Besprechungskabinen bestückt werden, um die Geschäfte mit Händlern aus der ganzen Welt in Ruhe abwickeln zu können. Das erhöht aber dann den für mich wichtigsten Nachteil des ACVs – die Unübersichtlichkeit.
Wo bin ich ?
Der Hallenplan zeigt die Übersicht. 5 Ebenen stehen zur Verfügung. Die ungewöhnliche Dreiecksform , einem Gerücht zu Folge inspiriert wie die daneben liegende Uno-City vom Dreieck der Singleschallplatte , und somit HiFi-affin – führt allerdings dazu, dass man nie weiss wo man gerade ist. Die Eingänge in die Säle in der Mitte sind so gut versteckt, dass wir erst nach zwei Tagen auf der Vienna Fair letzten November den Eingang zur Audio Tuning Welt entdeckt haben, die sich in einem der zentralen Säle befand.
Auf in die Welt der neuen Messe 2026
Schon heute kann dank der aufwändigen Website des Austria Centers jeder einen Virtuellen Rundgang machen. https://vrtour.360grad-team.com/austria-center-vienna/ Viel Vergnügen beim üben, die Übersicht zu behalten.
Viele Räume sind in der Größe sehr gut und interessant für Aussteller. Die sind auch akustisch wohl getrennt, in der Oberfläche allerdings für kleine Besprechungsteams ausgelegt, und brachten schon auf der viel kleineren Vienna Fair Aussteller zur Verzweiflung. Nobel wie ich bin, erwähne ich die Namen derer die gnadenlos gescheitert sind kein zweites mal. Und schon heute, zwei Jahre VOR der Messe erlaube ich mir den Hinweis, dass einige Räumchen in jeder Hinsicht zu klein sind , selbst für Kopfhörervorführungen. Ein Besenkammerl ist kein Präsentationsraum, wenn das Geld nicht für genug Quadratmeter reicht, lieber NICHT Ausstellen , als völlig ungeeignet.
Lassen wir uns also überraschen , geniessen wir im nächsten Frühjahr ein letztes Mal MOC und wünschen wir uns von der HighEnd Society einen erfolgreiche Umsetzung einer würdigen HighEnd Messe 2026 in Wien. Möge der gute Sound mit euch sein.
Kommentare wie immer sehr willkommen, auch welche mit ganz anderen Eindrücken.