Manchmal gehen technische Geräte auch kaputt, so wie jüngst meine schon in die Jahre gekommener Apple Airport Time Capsule, ein WiFi Router mit Harddisk für das Backup. Die Suche nach einer Alternative wäre zuerst unter „Misses“ einzuordnen gewesen, endet aber als exzellente Lösung. Aber nie wieder NAS hier.
Mehrere Festplatten für viele Geräte nutzen
Um eine oder mehrere Festplatten für verschiedene Geräte zum Zugriff bereit zu halten, bietet sich zuerst einmal ein NAS an, ein Network Access Server. Das sind kleine Geräte mit 1 bis 8 Festplatten darin, die über einen Ethernetanschluss im eigenen Heimnetz LAN (Local Area Network) bereit stehen um ihre Daten zu offerieren. Der bekannteste Namen unter dem Hersteller ist sicher Synology , die bieten NAS für große 3,5 Zoll oder kleine 2.5 Zoll Festplatten an, Je nach Bedarf 2 oder 4 , manches mal auch 5 oder mehr. Preise für das leere Gehäuse beginnen bei etwa 200.- € , bei Platz 4 Platten muss man mit 500.- oder mehr rechnen. Einstiegsmodelle, noch nicht besonders schnell im Zugriff . Die Geschwindigkeit des Zugriffes , also Lesen oder Schreiben ist eines der wesentlichsten Kriterien. Bei 4k HD Videos mit Atmos Sound kann das schon herausfordernd sein.
„Günstige moderne Alternative“ – QNAP
Wer auf den klingenden Namen verzichten kann, dem wird von QNAP deutlich günstigeres angeboten. Und die Fachzeitschriften a la CHIP sind voll des Lobes darüber. Daher hab ich mich für ein QNAP TS-264 entschieden, das zu den neuesten und modernsten Vertretern seines Genres zählt. 2 mal 2.5GB Ethernetanschluss, Platz für 2 mal 3.5 Zoll Festplatten und zusätzlich noch zwei weitere M2 SSD Karten verspricht sauschnelles Arbeiten. Ein Intel Celeron Quad Core Professor bearbeitet alles auch mit der nötigen Power.
Hübsch ist das NAS auch , also was will man mehr. AAAAber …
Das QNAP NAS ist mit einem Linux Betriebssystem ausgestattet. Auch wenn das natürlich mittlerweile über eine graphische Oberfläche verfügt, ist an allen Ecken und Enden die „ Kommandozeilennatur“ spürbar. Wer meint man steckt eine neue Harddisk hinein und kann auch sogleich auf diese zugreifen , ist schwer im Irrtum. Zuerst muss die HD einen Namen bekommen , dann muss man Ordner darauf anlegen, dann müssen diese Ordner noch freigegeben werden. Und auch noch 1000 andere Dinge festgelegt werden; ob man Daten, Musik oder Videos speichert, ob und wie man auf diese zugreifen will, mit welchen Programmen man Musikfiles anhören will, wer das überhaupt darf und wer nicht, ob alles gleich auch in die chinesische Cloud geladen wird, wie oft der Gesundheitszustand der Daten überprüft werden soll und vieles mehr. Das gleiche noch für Videofiles, und was man eben sonst noch speichern will. Ich habe ehrlich gesagt tagelang installiert und deinstalliert , neu gestartet , wieder probiert .
Das größte Problem – er hält nie den Mund
Der Hauptgrund warum ich halb wahnsinnig wurde vor lauter konfigurieren ist ebenso einfach wie nervig: Der TS 264 arbeitet so gut wie ununterbrochen . was er macht weiss niemand so genau. Aber es wird ununterbrochen geschrieben . Meine Musik- und Videofiles waren grad nicht in Betrieb, kein Backup des Mac ist gelaufen , und trotzdem mach das QNAP Ding brrt brrt bbbrrrrrrt brt brrrt .
Als Akustiker versucht man natürlich die Resonanzen des Plastikgehäuses zu minimieren mit einer einfachen Dämmfolie, die innen aufgebracht wurde. Weniger laut war es danach , aber immer noch deutlich hörbar. Brrt brt brrrrt bbbbrrt
Also ALLES deinstalliert was möglich war, alle Sicherheitschecks, Snapshots und was auch immer den Softies eingefallen ist deaktiviert. Bbbrrt brt bbbrrrrrrt . Die einschlägigen Foren sind voll von genervten Usern, also bin ich nicht das einzige Opfer.
Vorsintflut pur in den Programmen
Schnell war der Zugriff , sogar einen HDMI Ausgang hatte der NAS, mit dem man vorsintflutlich Musik und Videos abspielen konnte nach nur wenigen Stunden konfigurieren. Aber ich bin und war die letzten 20 Jahre Mac User, das sind Welten die den Gebrauch unterscheiden . Zudem gibts ein Programm für Video , ein anderes (!) für HD Videos. Natürlich viel mit AI drinnen, aber wer weiss schon wo das alles landet.
Also war eher früher als später klar: Der QNAP und ich werden keine Freunde mehr. Denn Freunde hatte ich natürlich eingeladen um mir zu helfen beim Ausmerzen des Gechattes. Die waren auch recht scharf auf den modernen NAS . Und haben mir PLEX empfohlen. Habe ich installiert. Da kommt dann aber nicht nur ein Musikfile und Videofile Programm daher, sondern auch massenhaft „empfohlener“ TV Shit , Serienmüll und anderes mehr. Also wieder stundenlang deaktivieren. Na ja …
Sonderangebot minus LEHRGELD an einen meiner Freunde und das Thema war erledigt.
DAS lobe ich mir – die Icy Box.
Alternative zum NAS ist ein DAS, ein Direct Access Server, oder einfacher ausgedrückt ein externes Gehäuse für 4 Festplatten das über SATA oder USB an den Mac angeschlossen wird. Nachdem letzterer ja auch über SMB oder andere Protokolle seine Festplatten im Netz teilen kann , ist für Verteilung an den Streamer, den Bluray-Player, das TV Gerät und den AV Verstärker gesorgt.
Die Icybox mit 4 Festplatten gefüttert, 2 und 2 als RAID 1 festgelegt , also als paralell beschriebene Platten die damit 100% Ausfallssicherheit garantieren , und das wars dann auch schon in wenigen MINUTEN. Die Icybox ist so gut wie unhörbar, chatte aber auch nicht wenns nichts zu chatten gibt. Alle Files stehen zur Verfügung, die Musikbibliothek für Apple Musik genauso wie alle Testfiles, die Videofiles im jeweiligen Format ohne sie umwandeln zu müssen . Es war wie im Schlaraffenland . Vielleicht nicht ganz so schnell aber weit mehr als ausreichen . Und das zu einem 1/4 des Preises, für die ICY Box wurde schlappe 129.- €uronen fällig. Die Festplatten waren bereits vorhanden.
Der Herr schütze mich in Zukunft vor Linux, NAS und QNAP, es tut meinem Nervenkostüm gut . Habt ihr ähnliche Erfahrungen ? Lasst es uns wissen .