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Warnung vor Willhaben-Paylivery – Ihr Geld kommt in Geiselhaft von BOTs

Eigentlich war ich mehr als 10 Jahre zufriedener Kunde bei Willhaben. Kunde als Käufer UND Verkäufer. Seit der Übernahme durch den Styria Verlag wird Willhaben aber zunehmend problematisch . Ganz besonders seit ein neuer Dienstleister aus Amsterdam namens ADYEN mitmischt. Hier die ganze Story. 

Es begann ganz harmlos

Eines meiner Geräte der HiFi-Anlage sollte erneuert werden, also zuerst einmal das alte verkaufen. Es dauert eine Weile , aber bald hat ein Kenner angebissen und nach kurzer „Preisverhandlung“ haben wir einen für beide Seiten zufrieden stellenden Deal gemacht. Also habe ich wie üblich noch am gleichen Tag das Gerät verpackt , die Paylivery Postmarke ausgedruckt und abgeschickt. Nach 2 Tagen war das Paket in der Steiermark, der Kunde hat seine Bezahlung bund den Empfang bestätigt und soweit sollte alles gut sein . ABER … 

Alles paletti ? Nein leider.

Das Geld kommt in Geiselhaft. 

Willhaben teilt mir mit, dass mein Geld erst ausgezahlt werden kann wenn ich meine Personalie bestätige UND mein Konto verifiziert wird .  Der neue Dienstleister ADYEN will das nämlich so haben, weil es „gesetzlich vorgeschrieben ist“. Es handelt sich um satte 280.- Euro . Das seit Jahren verwendete Konto in meinem Verkäuferprofil ist bei der Erste Bank, die natürlich ein Konto nur hergibt wenn der Kunde persönlich dort erscheint. Es lautet auch nicht auf Conan der Barbar, Mickey Mouse oder Adresse Luftballon 7 sondern auf meinen Namen inkl. Dipl. Ing. Wenn schon denn schon. 

Ich lade also wie gewünscht zwei Fotos meines Personalausweise hoch , natürlich in gut aber leserlich komprimiertem JPEG Format. Ein Fehler ist aufgetreten, meint die eigenartig programmierte Website jetzt. Was falsch ist meldet sie nicht. 

Kontoverifizierung a la ADYEN
Stimmt nicht !

Flugs das Kontaktformular an den Support benutzt , Telefon gibts ja nicht bei Willhaben und der BOT mit dem ich schwätzen könnte gibt wie üblich nur blah blah von sich . Der Support macht mich auch nicht schlauer , nur dass ich meinen Personalausweis einsenden muss und mein Konto verifizieren. 

Da eines der beiden Bilder ein pdf war , wandle ich das Bild in ein JPG um und versuch es nochmal. 2 mal grüner Pfeil signalisiert das OK. Aber jetzt kommt es . Ich soll einen Kontoauszug einschicken , oder eine extra bei der Bank angeforderte Bestätigung . Mit Namen , Kontonummer , BIC und was weis ich noch was. Die Website ADYEN zeigt dass diese Firma aus Amsterdam weltweit tätig ist , gerne alles erledigt und stolz darauf ist viele Daten der Kunden zu haben . Der Verdacht , dass Datensammeln der eigentliche Geschäftszweck von ADYEN ist drängt sich auf , und der Styria Verlag als Eigentümer von Willhaben unterstützt das . 

Ich aber nicht . 

Daher  rufe ich bei der Datenschutzbehörde im Justizministerium an, in kürzester Zeit hebt ein kompetenter Beamter ab und bestätigt mir mündlich, dass eine Bestätigung meiner Identität genügen muss. Noch dazu wo das Konto auf meinen Namen lautet und bei einer renommierten österreichischen Bank zu finden ist.

„ Der Konsument“ , den ich auch der Vollständigkeit anrufe erklärt sich als nicht zuständig weil ich „ein Verkäufer“ bin und kein Konsument. Dass ich den fragwürdigen Dienst bei Willhaben „konsumiere“ , zählt nicht offenbar. Ich soll mich an die Arbeiterkammer wenden. Na dann mach ich doch dort eine Eingabe per Onlineformular und schaue mal was raus kommt . 

Der Support von Willhaben schreibt mir laufen Mails, dass mein Geld erst freigegeben wird, wenn ich das Konto verifiziere. Einwände über Datenschutzkommissions-Empfehlung, lächerliche Höhe des Betrages ( weit unter den Grenzen an denen Geldwäsche-Verdacht relevant wäre) prallen ab. 

Screenshot

Deshalb mache ich eine offizielle Beschwerde bei der Datenschutzkommission und werd auch versuchen die Firma von Max Schrems zu informieren, da Adyen sein Unwesen ja weltweit betreibt. 

Warum mache ich das ?

Weil ich unnötiges Datensammeln für eine Krux der Zeit halte. Weil ich die Datenschutzgesetze für richtig und wichtig erachte , ABER sehr viel dagegen habe dass sich Firmen dahinter verstecken mit Falschaussagen und fleissig ihr Datengeschäft betreiben. 

Mich interessiert zb. was die österreichische Post dazu sagt, den Paylivery ist ein Gemeinschaftswerk zwischen Willhaben und der Post . Und diesmal scheinen die gelben Freunde wirklich unschuldig zu sein, IHR Dienst hat hervorragend funktioniert . 

Dass ich in der Willhaben App Dinge die ich NIE brauche wie Jobbörse oder Wohnungssuche nicht ausblenden kann ist lästig, kann aber „geschluckt „ werden. Sensible Daten an Firmen mit denen ich keine Geschäftsbeziehung habe und will , ist weder eine läßliche Sünde noch als Geschäftsattitüde tragbar. Dann doch lieber vielleicht zu Ebay oder Audio-Markt in Deutschland. 

Stellungnahmen der „Beteiligten „ werden natürlich sofort hier wiedergegeben. 

Schau ma amoi! 

PS: Mea culpa

Nach einer weiteren 0815 Meldung des Willhaben Supports über Fotoqualität , Größe , Spiegelungen etc. habe ich meinen Personalausweis noch einmal geprüft und bin drauf gekommen  dass er offenbar abgelaufen ist . Ich verwende ihn seit Jahren und NIE wurde das beanstandet , da alles sonst voll in Ordnung ist . Habe jetzt meinen gültigen Pass hochgeladen , bin neugierig ob das klappt .

Weder der Dienstleister NOCH Willhaben in ihrem Support haben das als Fehler moniert. 2025 ist das Jahr der künstlichen Unintelligenz.

PPS: Ich werde alt aber die Bots immer dümmer

Zuerst die gute Nachricht. „Die Auszahlung wurde angestoßen“. Na hoffentlich holt sie sich keine Beule dabei.

Und nun die Erklärung für den Titel. Mein Personalausweis ist gar nicht abgelaufen. Er ist gültig bis 2031. Aber der BOT von der wunderbaren Firma ADYEN kann – wie ich auch – offenbar nicht zwischen Ausstellungsdatum und Gültigkeitsdatum unterscheiden beim Personalausweis. Daher hat er erst den Pass gebraucht um wirklich grünes Licht zu geben.

Zusammenfassung und Erkenntnis

Kurzversion: Paylivery hat einen Kunden verloren.

Die Tatsache das der Styria-Verlag alles optimieren muss, und nur mehr automatische BOTs einsetzt die Blahblah verzapfen anstatt dem Kunden zu helfen wenn etwas nicht klappt, ist kein Einzelfall. Firmen wie ADYEN , die nicht nur wegen der optischen Ähnlichkeit des Geschäftsführers  an Wirecard des Jan Marsalek denken lassen, benutzen schlecht programmierte Automatismen um die Kunden zu quälen. Denn das in der Zwischenzeit bei IHNEN gelagerte Geld bringt Freude. Bitte denken sie nicht an die 280.- € sondern an das ganze mal huntertausende Fälle. Da kommt schon ein Körberlgeld zusammen.

Willhaben war einmal eine tolle Plattform. Ich gönne den ehemaligen Besitzern jeden Cent, den sie mit Ihrer guten Pionierleistung beim Verkauf an den Styria Verlag verdient haben . Uns Nutzern aber wünsche ich dass sie Willhaben wieder zurück kaufen und wir ganz normal nutzen können, im Fall eines Problems mit einem Hirnbesitzer oder einer Hirnbesitzerin telefonieren können und alles in kurzer Zeit wieder flutscht. Bis dahin verkaufe ich auf Willhaben nur mehr ohne Paylivery, verschicke per Nachnahme und lass alle meine Daten wieder löschen in Amsterdam. Ende gut fast alles gut.

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