Aus meiner Tätigkeit Freunden zu helfen beim Übergang von PC zu Mac bzw. beim Umgang mit MacBooks und iPhones, möchte ich diesmal über ein paar Klassiker berichten, die immer wieder vorkommen. Und die immer wieder Erstaunen auslösen, wenn man die Hintergründe und vor allem die Auswirkungen kennt. 

Tip 1 Backup! 

Zugegebenermassen ist das ein Thema bei dem meine Toleranzschwelle im Nanometerbereich liegt. Wer kein Backup macht, wird von mir nur einmal unterstützt, ab dem zweiten Mal verweigere ich die Zusammenarbeit. Warum ist relativ einfach zu besprechen: Mit einem Mac, sei es Macbook, iMac oder Mac mini ist Backup das einfachste der Welt. Eine kleine externe Festplatte anschliessen und die Nachfrage, ob diese für Time Machine verwendet werden kann mit JA beantworten, thats it! .

Time machine ist ein Hintergrundprogramm im Apple Betriebssystem (OSX) , das automatisch alle Stunde, jeden Tag oder eben jedesmal wenn man die Festplatte anschliesst die seit dem letzten Stand geänderten und neu hinzugekommenen Daten speichert. Also alle neuen Dokumente, Fotos und Filme , aber auch Änderungen an bereits bestehenden. Deshalb kann man nach z.B. einem Monat ein Dokument suchen, das man irrtümlich weggeschmissen hat, und wieder zurückholen. Deswegen kann man eine vor einem Jahr veraltete Version nochmal ansehen und auf Inhalte zurückgreifen , z.B. auf Vertragsdetails, die inzwischen entfernt wurden. Das ist auch der Grund warum das Backup-Volumen, also die Festplatte auf der man den Inhalt des Computers nochmal sichert, mindestens doppelt so groß sein soll wie die Computerfestplatte(n)  selber. Damit der alte Bestand drauf passt und  zusätzlich die vorgenommenen Änderungen. 

Also bei einem Macbook mit 500Gb Festplatte eine externe mit 1 TB als Backup verwenden und alle Sorgen sind viel kleiner wenn etwas schief geht. JEDE Festplatte kann nämlich JEDERZEIT beschliessen, den Dienst zu quittieren. Zumeist ansatzlos. Auch SSDs , also die schnellen Schwestern der alten Harddisk.

Noch ein letzter Tip zum Thema 1 . Wenn man die Backup-Disk offen neben dem Computer liegen lässt, nimmt ein Dieb beim ungebetenen Wohnungsbesuch gleich beides mit. Nicht so ideal, aber leider einer Bekannten passiert. Daher Backupplatte in eine etwas entferntere Schublade legen. Oder eine an das hauseigene Netzwerk angeschlossene verwenden , im Keller, Dachboden oder  der Garage, sofern die trocken sind. 

Tip 2 Die Cloud ist dein Freund. 

Auch eine „Cloud“ – Wikimedia Serverfarm

Immer wieder höre ich, öfter von Damen als von Herren muss ich zugeben, dass sie „die Cloud“, also Datenspeicherung extern im Internet , als etwas Böses empfinden. Und ich spreche hier von iCloud bei Apple, Google Drive oder One Drive von Microsoft. Dass wir in einer vernetzten Welt leben, ist eine Tatsache , um die wir kaum mehr herum kommen. Dass die Sicherheit von iCloud, One Drive oder Google von tausenden hochqualifizierten Technikern bearbeitet wird ist ebenso eine Tatsache. Schon alleine wegen der Reputation könnte es sich keine der drei Firmen leisten Daten von Kunden zu verlieren, daher sind alle diese Systeme mehrfach redundant, also nicht nur einmal an einem Ort vorhanden. Es lohnt sich auch einmal zu überlegen wie relevant der Brief der Fanny-Tante als 1 von Zig-Milliarden Dokumenten sein kann. Das interessiert niemanden ausser einem selber.

Sollte ein Staat oder eine kriminelle Organisation etwas finden wollen, ginge das bei Ihnen zu Hause viel einfacher. Natürlich lohnt es sich für Unabhängigkeit des Internets zu kämpfen und Filter aller Art nicht zuzulassen. Und natürlich lohnt es sich bei Firmen darauf zu achten ob Privatheit ein intrinsischer Bestandteil der Firmen-DNA ist, wie ich das bei Apple verordne, oder so gut wie immer umgangen wird, wie bei Facebook oder WhatsApp.

Der praktische Vorteil zB. alle meine Rezepte zugleich im MacMini, im iPhone und im iPad parat zu haben, spricht für mich sehr für die „Cloud“ . Auch die Nutzung des Schlüsselbundes auf allen drei Geräten , ist einfach praktisch. Dass der Zugang zu meinem Mac nicht einfach mit vier Ziffern möglich ist , genauso wenig wie der Zugang zum iPhone oder iPad, ist mir daher auch wichtig. Und dass FaceID oder Fingerabdrücke bei Apple NUR am Gerät gespeichert werden und nicht frei fliegend unterwegs sind, wie bei anderen Systemen , macht den Unterschied aus zwischen jemandem dem ich vertraue und jemandem, der das nicht verdient. Und bitte, bevor jetzt Hinweise über Gleichheit von Android und iPhone kommen: Ich empfehle die Artikel immer genau zu lesen. Dann löst sich fast immer der Click-Bait Titel als warme Luft auf. 

Tip 3 Der leere Schreibtisch

In vielen Fällen beschweren sich Freunde über den so langsam gewordenen Mac . Zu überwiegendem Teil hat das zwei Ursachen. Nummer eins ist der überfüllte Schreibtisch. Machen sie einen Rechtsklick oder Klick mit gedrückter CRTL-Taste auf eine leere Stelle am Schreibtisch und öffnen sie Informationen. Daraufhin erscheint ein kleines Fenster mit Infos zum Schreibtisch, also der zentralen Oberfläche am Monitor. Falls dort mehr als 100MB aufscheinen, ist das nicht gesund.

Dinge , die am Schreibtisch liegen, werden vom Computer nämlich als oft gebraucht wahrgenommen und daher im RAM, also im Kurzzeitspeicher gehalten. Sozusagen der Rucksack, den man immer mit hat. Je größer der ist, desto schwerer wird es , flott dahin zu marschieren. Dinge die irgendwo auf der Festplatte liegen – und NICHT am Schreibtisch – dagegen , sind sozusagen im Kasten untergebracht und behindern uns nicht beim marschieren. Wer, wie im schlimmsten Beispiel das mir untergekommen ist, 30 Gigabyte versucht zu stemmen im Rucksack, kriecht dahin wie eine Schnecke.

Das Betriebssystem schaufelt nämlich im Hintergrund immer zwischen Kasten und Rucksack um, damit alles parat ist. der Rucksack ist aber nur 8 oder 16 GB groß und da müssen auch viele Sachen mit, die wir zwar nicht sehen, aber zum Betrieb nötig sind. Der einfache Ausweg: Die Ordner oder großen Files vom Schreibtisch in die Dokumente, oder Bilder oder Filme legen, dort einen Alias erzeugen , und den wieder zurück auf den Schreibtisch. Voila, der Rucksack ist federleicht und trotzdem ist alles sofort im Griff. Ein Alias ist nämlich nichts anderes wie ein kleiner Zettel, auf dem steht, wo der Ordner oder File wirklich liegt. Schaut gleich aus , abgesehen von einem winzigen Pfeil, und reagiert auch gleich. Wenn ich also auf einen Ordner-Alias klicke bin ich direkt im Original-Ordner, öffnet sich der Original-File , obwohl der nicht am Schreibtisch liegt , sondern nur der kleine Zettel. Praktisch , oder. Probieren sie einfach aus , wie einfach ihr Macbook oder iMac schneller werden kann. 

Tip 4 Der bessere Klang 

Zorloo DAC

Zorloo Ztella

der kleinste MQA DAC

MacBooks , iMacs oder besonders MacMinis sind als Speicher für Musik und Filme sehr beliebt. Aber natürlich sind die eingebauten Lautsprecher nicht gerade für audiophile Geschmäcker genug. Also könnten ja externe Verstärker und Lautsprecher wesentlich zum Genuss beitragen. Ein Mac hat zwar im allgemeinen noch (oder wieder) eine Kopfhörerbuchse , der eingebaute Wandler vom Digitalen ins Analoge ist aber nur bedingt ein Ohrenschmaus. Daher wird zB ein Ztella von Zorloo oder ein THX Onyx exzellente Dienste leisten und mit 99.- bzw 199.- auch preislich sehr im Rahmen. Von dort geht es mit Miniklinke auf Cinch in den Verstärker oder die Aktiv-Boxen. Man kann auch über Bluetooth zu externen Lautsprechern oder Streamern verbinden , mit den neuesten BT4 Codecs ist das durchaus akzeptabel. High Resolution geht so aber nicht , MQA ebenfalls nicht. 

Ein Überraschungstip könnten die HomePod Minis sein, jetzt sogar in verschiedenen Farben. Meilenweit über anderen Bluetooth Lautsprechern bieten sie einzeln oder besonders als Paar einen geradezu unglaublichen Klanggenuss, um sage und schreibe 99.- pro Stück. Try it!